Herkunft des Tempranillo
Die Heimat des Tempranillos ist Spanien, und wird hier bereits früh in der Literatur erwähnt. Nach der Rückeroberung von den Mauren, pflanzten französische Mönche die ersten Reben. Die Tempranillo ist die Traube des Rioja. Sie ist sehr wahrscheinlich eine Kreuzung aus zwei autochtonen Trauben der weißen Rebsorte Albillo Mayor und der roten Benedicto. Untermauert wird diese, auf genetischen Ergebnissen beruhende Herkunftsthese, durch den Fund einer genetisch stark verwandten Weissweinrebe der Tempranillo Blanco. Die Sorte hat in Spanien eine ähnliche Bedeutung wie der Cabernet Sauvignon in Frankreich. Der Name stammt von temprano, dem spanischen Begriff für früh, da die Traube sehr früh reift.

Herstellung des Tempranillo
Oft ist die Tempranillo Traube auch in den sog. Tinto Weinen enthalten, die in Spanien, neben der Farbangabe rot auch ein Synonym für einen dunklen, körperreichen, alkoholstarken Wein ist. Die Temperaturen denen die Traube während der Reifephase ausgesetzt ist, bestimmt in hohem Masse die spätere Struktur des Weines. Sind sie hoch, enstehen relative flache Weine, die Beeren sind recht dünnwandig. Sind die Temperaturen niedriger, bildet sich eine dickere Schale aus, die viel Tannin und Gerbstoffe einbringt. Diese Weine sind deshalb lange haltbar, aber eher säurearm. Im Rioja wird Tempranillo traditionell in neuen amerikanischen Eichenfässern ausgebaut, was den Weinen ihren sehr eigenen Geschmack verleiht. Der Geschmack variiert, stark zu erkennen sind Erbeeren, Waldberren, Vanille und toffeeähnliche Geschmäcker. Die Weine sollten, je nach Ausbau, schon jung getrunken werden - die Geschmacks- und Geruchsvielfalt ist beeindruckend. Viele Weinliebhaber behaupten, das über die spanischen Weine, ein guter Einstieg in die doch sehr teuren Bordeaux und Chianti Weine gelingt.

Sonstiges des Temrpanillo
Der Valbuena 5 limitiert des Bodegas Vega Sicilia ist mit seinen knappen 100 Euro einer der teuren Weine in denen eine Spielart der Tempranillo Traube zu 75 % enthalten sind. Es gibt zahlreiche Synonyme, aber auch verschiedene Varietäten, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben: Aragonéz (Dão in Portugal), Cencibel (La Mancha, Valdepeñas, Vinos de Madrid), Chinchillana (Extremadura), Escobera (Badajoz), Tempranillo (Extremadura, Rioja, Utiel-Requena und Argentinien), die als Urform geltende Tinta de Toro (Toro), Tinta Fina (Kastilein-Léon), Tinta Roriz (Alto Douro in Portugal), Tinto del País (Burgos, Ribera del Duero, Soria, Valladolid), Tinto de Madrid (Toledo, Santander, Salamanca, Soria, Valladolid), Tinto Fino (Kastilien-Léon, Ojo de Liebre (Kastilien), Ribera del Duero), Ull de Ljlebre (Katalonien), Valdepenas (Kalifornien) und Vid de Aranda (Burgos).Häufig wird sie mit den Rebsorten Garnacha (Grenache), Mazuelo (Carignan) und Viura (Macabeo) verschnitten, zum Beispiel beim Rioja. In den Su bbereich en Rioja Alta und Rioja Alavesa belegt sie über 70% der Rebfläche und ist damit die wichtigste Rioja-Rebe.Die Sorte wird zunehmend auch jenseits der Pyrenäen in Frankreich angebaut (zugelassen in Aude – Languedoc-Roussillon).